zuletzt aktualisiert 01.06.2024, 14.00 Uhr
≡
Home
Presseschauen
Kulturrundschau Efeu
Debattenrundschau 9punkt
Medienticker
Magazinrundschau
Bücher
Bücherschauen
Bücherbrief
Tagtigall
Fotolot
Vorworte
Vorgeblättert
Stöbern
BuchLink
Kino
Im Kino
Rubrik Film in Efeu
Magazin
Essay
Intervention
Meldungen
Dokumentation
In eigener Sache
Archiv
Newsletter
Außer Atem: Das Berlinale Blog
Stichwort: Polen, Datum: 01.02.2012 bis 02.03.2012 - 2 Artikel
Untersucht den ungeklärten Tod zweier Roma: Philip Scheffners Dokumentarfilm 'Revision' (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
12.02.2012
Ein Weizenfeld nahe der polnischen Grenze. Im Sommer 1992 war das Feld
Tatort
eines im juristischen Sinne bis heute unaufgeklärten Verbrechens. Gut 19 Jahre später, im Herbst 2011, filmt Philip Scheffner denselben Ort für seinen Film "Revision". Der gelbe Weizen rauscht sanft im Wind, die Schatten der Rotorblätter einer Windkraftanlage ziehen über das Feld. Die Windräder und ihr Schattenwurf tauchen immer wieder auf im Film, sie wirken in ihrer gleichmäßigen Bewegung leitmotivisch rhythmisierend, aber in ihnen steckt noch mehr: In den Windkraftanlagen materialisiert sich die zeitliche Differenz, die 19 Jahre zwischen dem inzwischen historischen Kriminalfall um
zwei erschossene Roma
und ihrer filmischen Revision. Tatsächlich stellt der (insbesondere im Osten Deutschlands evidente) Siegeszug der Windparks den größten Einschnitt in das Landschaftsbild Deutschlands in den letzten zwei Jahrzehnten dar (vermutlich ist das sogar noch untertrieben). Dass sie aufmerksam sind für solche scheinbar nebensächlichen Details, für auf den ersten Blick völlig kontingente Verbindungen, ist kennzeichnend für die Filme des außergewöhnlichen Dokumentaristen Philip Scheffner.
Von
Lukas Foerster
Pollesch in Polen: Przemyslaw Wojcieszeks 'Secret'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
12.02.2012
Zwei Themen trüben das polnische Gewissen: Die miserable Behandlung der
Schwulen und Lesben
, deren Märsche für Toleranz immer wieder von nationalkatholischen Schlägertrupps gesprengt werden. Und die beunruhigende Frage, wie die Polen
vom Holocaust profitiert
haben. Sie haben die Geschäfte der ermorderten oder geflohenen Juden übernommen, sind in ihre Häuser gezogen und haben ihren Besitz in Beschlag genommen. Und was passierte, wenn Juden aus den Lagern heimkehrten? In Kielce wurden 1946 vierzig Holocaust-Überlebende erschlagen, unter anderem auch deshalb, weil die Polen die okkupierten Häuser nicht wieder hergeben wollten.
Von
Thekla Dannenberg