Alexandra Junge, Julia Willmann

Ganz oben fliegt Lili

(Ab 8 Jahren)
Cover: Ganz oben fliegt Lili
Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2023
ISBN 9783779507000
Gebunden, 144 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Mit einem kurzen Nachwort zum Thema Schwebfliegen. Beim Versuch, aus der Stube hinaus ins Licht zu gelangen, prallt die kleine Fliege Lili so heftig mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe, dass sie ihr L verliert. Als "keine Fiege ii" findet sie ins Freie und macht sich auf eine weite Reise. Denn kaum geschlüpft, weiß ii genau, wo sie hingehört: in die Alpen! Unterwegs trifft ii viele Tiere, die ihren Sprachfehler und ihren tollkühnen Plan belächeln. Und sie immer wieder verwechseln: Als Schwebfliege hat ii gelbe Streifen und so sehr sie auch beteuert, eine "Fiege" zu sein, fressen will sie niemand. Aber ii gerät in andere Gefahren und auf Abwege. Wie sie ihrem ersehnten Ziel dennoch immer näherkommt, wird in diesem Buch erzählt. Dabei ist die Geschichte von Lili nicht nur ausgedacht: Sie beruht auf ausführlichen Recherchen der Autorin über die Schwebfliege, die eine der wichtigsten Bestäuberinnen im Ökosystem ist und in ihrem Leben viele tausend Kilometer zurücklegt.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 19.08.2023

Rezensentin Stephanie Jentgens schwirrt mit Schwebfliege Lilly in diesem Bilderbuch von Julia Willmann durch die Lüfte und entdeckt die Welt. Schwebfliegen können, erklärt Jentgens, tausende von Kilometern zurücklegen, wenn sie in den Süden fliegen. Und so erfährt Lilly auf ihrer Reise die Welt als schönen Ort, an dem "alles lebte und wuchs", summt und brummt. Aber auch als unwirtliche Gegend: "donnerwurmig und wüstenstumm". Vor allem den Menschen sieht Lilly sehr zwiegespalten, sie hat aber auch mit ihrer eigenen kleinen Identitätskrise zu tun: Wegen ihrer Ähnlichkeit mit Wespen wird Lilly oft nicht als Fliege anerkannt, weiß die Kritikerin. In kraftvoller und sinnlicher Sprache fängt Willmann Lillys Eindrücke ein, dazu hat Alexandra Junge "prächtige" Bilder gemalt, freut sich Jentgens.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 29.07.2023

Der Perspektive einer kleinen Schwebfliege darf Rezensentin Stephanie Jentgens bei Julia Willmann folgen: Fliege Lili schlüpft eines Morgens in Norddeutschland, weiß aber sofort, dass sie eigentlich in die Berge gehört und macht sich auf den Weg. Diesen Weg beschreibt Willmann fast malerisch, meint Jentgens, die "Musik dieser Welt" wird ihr so staunend vermittelt, unterstützt noch durch die farbintensiven Bilder von Alexandra Junge, die die Geschichte illustrieren. Der Mensch kommt hier vor allem als Naturzerstörer vor. Ökologiekritik, die aber durch Lilis Perspektive ohne Moralismus auskommt, findet die Kritikerin, die das Buch gerne zum Staunen und Träumen weiterempfiehlt.
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