Brauchen wir eine andere Wirtschaft?

Cover: Brauchen wir eine andere Wirtschaft?
Rowohlt Verlag, Reinbek 2001
ISBN 9783499230455
Taschenbuch, 254 Seiten, 8,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Rudolf Hickel und Frank Strickstrock. Geld regiert die Welt. Die Globalisierung produziert ungeahnte Geldströme, und durch Fusionen werden weltumspannende Unternehmen geschmiedet. Marktwirtschaft wird zur Machtwirtschaft, die Logik der Ökonomie bestimmt unser Alltagsleben. Doch wo bleibt die Moral? Prominente Experten, u. a. Gregor Gysi, Claus Offe und Ernst Ulrich von Weizsäcker, versuchen sich an einer Antwort.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.10.2001

Karen Horn ergreift Partei. Und zwar für Lothar Späth, dessen Beitrag die Rezensentin für den einzig sinnvollen in dem Sammelband des Bremer Ökonomen Rudolf Hickel hält. Späth fordert darin mehr Freiheit für die Wirtschaft, gerade mehr Loslösung von der Bürokratie des Staates sei notwenig, um dem Mittelstand das Überleben zu sichern. Dem stimmt Horn voll zu. Sämtliche anderen Beiträge, die Kritik an der neoliberalen Globalisierung üben, erscheinen Horn schlicht weltfremd. Der Schweizer Publizist, Soziologie-Professor und UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, sei ein "widerborstiger Exot", Ernst-Ulrich von Weizsäckers Engagement für mehr Regulierung vor Freiheit sei "bitter", der luxenburgische Premier Jean-Claude Juncker mit seinem Plädoyer für soziale Regeln in der EU sei lediglich ein "regierungsamtliches Schmuckstück", Rudolf Hickel schließlich ein "keynesianisches Fossil". Warum das vielleicht zutreffen könnte - diese Ausführungen bleibt uns die Rezensentin schuldig. Argumente sind in ihrer polemischen Kritik sichtlich nicht gefragt.
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