Camila Sosa Villada

Im Park der prächtigen Schwestern

Roman
Cover: Im Park der prächtigen Schwestern
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518471180
Kartoniert, 220 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Hass verjagt Camila von zu Hause. Sie geht in die Stadt, auf der Suche nach einem Ort, an dem sie feiern kann, was sie ist: trans. Sie trifft ihresgleichen, wird Teil einer Wahlfamilie aus Prostituierten und Marginalisierten. Und gemeinsam feiern sie: die Liebe, den Rausch, im Widerstand gegen eine Gesellschaft, die sie verachtet. Lebensgeschichte, Roman, Märchen, Manifest - Im Park der prächtigen Schwestern erzählt von der Freude am Leben gegen alle Widerstände, von Zugehörigkeit, von Befreiung und der alles entscheidenden Macht der Fantasie.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.04.2021

Rezensentin Victoria Eglau empfiehlt Camila Sosa Villadas Roman über eine Gruppe von Transgender-Frauen im argentinischen Cordoba in den 1990er Jahren. Sosa Villadas auf eigenen Erfahrungen beruhende Kenntnis der Szene, ihrer Ächtung und ihrer Gefährdungen sowie der Doppelmoral der Gesellschaft, vor allem aber die offensichtliche Empathie mit ihren Figuren macht die Lektüre für Eglau zum Ereignis. Poetische, mystifizierende Momente im Text erinnern die Rezensentin an den magischen Realismus eines García Márquez. Bezwingend aber ist der Roman für sie in seiner Darstellung harter Realitäten.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.02.2021

Dieser Roman muss gefeiert werden, findet Rezensentin Marielle Kreienborg, so wie seine Figuren ihre Transidentität feiern - entgegen aller Widerstände, entgegen aller Unterdrückung, Verleugnung und Marginalisierung. Denn das Leben als Transfrau in Lateinamerika ist alles andere als ein Fest. Von einem solchen Leben legt die argentinische Debütantin Camila Sosa Villada in ihrem autobiografischen Roman Zeugnis ab, so Kreienborg. "Präzise und nüchtern", dann wieder voll schillernder Poesie erzählt sie darin von ihrem Aufwachsen in prekären Verhältnisse, von der schwierigen Beziehung zu ihrer Familie und ihrem Ausbruch nach Córdoba, wo sie tagsüber studierte und nachts als Prostituierte im Park arbeitete, lesen wir. Vor allem aber handelt ihre Geschichte von jenen Schicksalsschwestern, mit denen sie alles teilt - ihren Kampf, ihre Sehnsüchte, ihre Angst, ihre Arbeit, ihre Drogen. Das Buch ist in den Augen der begeisterten und berührten Rezensentin auch eine "Abrechnung" mit einer heuchlerischen Nation, die tagsüber verachtet, was sie nachts begehrt.