Dawit Kldiaschwili
Samanischwilis Stiefmutter
Kurzroman
Dörlemann Verlag, Zürich 2018
ISBN 9783038200604
Gebunden, 200 Seiten, 20,00 EUR
ISBN 9783038200604
Gebunden, 200 Seiten, 20,00 EUR
Klappentext
Aus dem Georgischen von Rachel Gratzfeld. Bekina Samanischwili, ein rüstiger Alter, will nach dem Tod seiner Frau erneut heiraten und bringt damit seinen Sohn Platon in Schwierigkeiten, der befürchtet, sein karges Erbe mit einem Halbbruder teilen zu müssen.
Platon beschließt, für den Vater eine Frau zu finden, die ihn gegen jedes Risiko absichert: Eine zweifach verwitwete kinderlose ältere Frau soll es sein. Nachdem er von seinem lebenslustigen Schwager Kirile von Gelage zu Gelage geschleppt wird, gerät er an den zwielichtigen Aristo. Dieser macht ihn mit einer Verwandten bekannt, die den Kriterien entspricht. Überglücklich führt Platon die Braut seines Vaters heim. Doch dann wird die Stiefmutter Elene trotz allem schwanger, und das Unglück nimmt seinen Lauf.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.11.2018
Rezensent Ulrich Rüdenauer scheint begeistert von Dawit Kldiaschwilis Roman über den verarmten Kleinadel im Georgien des 19. Jahrhunderts. Was der Autor - laut Rezensent aus eigener Anschauung - erzählt, hält Rüdenauer für mehr als eine bloße Familiengeschichte, nämlich für ein sensibel gezeichnetes, mitunter irrwitziges Porträt der georgischen Gesellschaft in patriarchalen Machtverhältnissen. Kldiaschwilis Kunst, Sozialrealismus und Spott zu verbinden und klischeeselig wie humorvoll, aber stets episch gelassen tief in die georgische Seele einzutauchen, findet Rüdenauer erfrischend und lesenswert.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.10.2018
Steffen Martus möchte nicht behaupten, Dawit Kldiaschwili mache sich über seine Figuren lustig. Auch wenn in dieser Geschichte um verarmte georgische Fürsten und eine verunglückte Brautschau Liebe nichts Romantisches hat, alle, von seelischen Abgründen geplagt, nur von einem Elend ins nächste stolpern und den Leser kein Happy End erwartet, vermittelt der Autor laut Martus mit viel Gespür für Rhythmus und Timing eine gewisse Behaglichkeit und Stimmigkeit, die für den Rezensenten genau dem Fatalismus in dem prosaischen Milieu entspricht, um das es hier geht.
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