Filiz Penzkofer

Alles im Grünen oder Wie ich die Kette der Beschissenheit durchbrach

(Ab 14 Jahren)
Cover: Alles im Grünen oder Wie ich die Kette der Beschissenheit durchbrach
Rowohlt Verlag, Hamburg 2024
ISBN 9783499011290
Gebunden, 224 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

In einer unfreiwilligen Berliner WG des "Betreuten Wohnen e. V. Hermannplatz" wohnen: a) Rabea, die bei ihren häufigen Panikattacken gern Vogelstimmen nachahmt, vorzugsweise Kraniche, b) Queen Tiger, selbst ernannte Ebay-Voodoo-Hexe, die in der Wohnung Liebeszauber mithilfe von abgenagten Hühnerknochen ausübt, und c) Musti, ein syrischer Geflüchteter, der seine Deutschkenntnisse mit (knapp danebengegriffenen) Redewendungen aufpeppen will. Die drei haben wirklich nichts gemeinsam, bis die grantige Hauseigentümerin vermeintlich stirbt. Und sie davon überzeugt sind, die Leiche samt ihrem Mops beiseiteschaffen zu müssen. Dass dabei alles schiefgeht, was schiefgehen kann, ist vorprogrammiert. Warum die drei trotz allem schließlich als Held und Heldinnen der Stadt gefeiert werden, wissen sie selbst nicht so genau. Aber dass sie von nun an nichts mehr auseinanderbringen kann, schon.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.01.2024

Für junge Leser, die ein Buch über Identitätssuche lesen wollen, aber eines, das nicht belehrend, sondern überdreht und verwegen daherkommt, ist Filiz Penzkofers Roman genau das Richtige, so Rezensent Oliver Jungen. Die wilde Mischung, die einen hier erwartet, erinnert Jungen gleichzeitig an Helge Schneider und Astrid Lindgren. Die Handlung, erfahren wir, dreht sich um eine betreute WG am Berliner Hermannplatz: im Zentrum steht Rabea, ein Teenagermädchen, das ihre beiden Mitbewohner zunächst misstrauisch beäugt, sie des Islamismus und der Voodoozauberei verdächtigt. Eine Leiche bringt die Handlung dann in Schwung, zeichnet der Rezensent nach, und da die drei als Hauptverdächtige in Frage kommt, nehmen sie die Beseitigung selbst in die Hand, wodurch eine sich stetig festigende Freundschaft entsteht. Das Ende der Geschichte überzeugt Jungen nicht ganz, und manches an der beschriebenen Welt wirkt ein klein bisschen veraltet, aber das bleiben nachrangige Einwände angesichts der erzählerischen Wucht des Buches.
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