Gianrico Carofiglio

Groll

Roman
Cover: Groll
Folio Verlag, Wien - Bozen 2023
ISBN 9783852568867
Gebunden, 239 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Verena Koskull. Carofiglio entwickelt eine Geschichte von Schuld und einem tiefen, menschlichen Groll. Ein einflussreicher Mailänder Chirurg und Universitätsprofessor stirbt unerwartet an einem Herzinfarkt, der Arzt bescheinigt den natürlichen Tod, die Leiche wird eingeäschert. Doch die Tochter geht von einem Verbrechen aus und wendet sich an Penelope Spada. Die ehemalige erfolgreiche Staatsanwältin und Stabhochspringerin hat unter rätselhaften Umständen ihre Karriere abrupt beendet. Von nagenden Schuldgefühlen geplagt, betäubt sie seitdem den Schmerz mit Alkohol und Zigaretten, treibt exzessiv Sport und schlägt sich mit privaten Ermittlungen durch. Widerwillig übernimmt sie den schier aussichtslosen Fall, der zur dramatischen Abrechnung mit der eigenen Vergangenheit wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.11.2023

Gern liest Rezensent Hannes Hintermeier Gianrico Carofiglios neuen Krimi, den zweiten mit der Ermittlerin Penelope Spada. Die ehemalige Staatsanwältin wird diesmal, erfahren wir, von einer Frau beauftragt, die mehr über den Tod ihres Vaters herausfinden möchte, der ein angesehener Chirurg war (ein "wohlhabender Halbgott in Weiß"). Dessen Testament begünstigt nicht sie selbst, sondern die zweite Frau des Verstorbenen. Außerdem geht es um eine Episode in Spadas Vergangenheit, führt Hintermeier aus, sowie um private Verwicklungen. Carofiglio greift motivisch reale italienische Mafiaprozesse auf, heißt es weiter, und wertet seinen Krimi außerdem mit literarischen Verweisen auf unter anderem Plutarch und Xavier de Maistre auf.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 25.10.2023

Rezensentin Katrin Doerksen bewundert Gianrico Carofiglios Gespür für psychologische Feinheiten, das dieser auch in seinem neuen Krimi "Groll" beweise. Der Plot ist folgender: Ein Mailänder Chirurg wird tot aufgefunden, seine Tochter verdächtigt dessen letzte Frau des Mordes und schaltet die Anwältin Penelope Spada ein, resümiert Doerksen. Der Autor lässt sich völlig auf die Perspektive dieser "getriebenen Frau" ein, staunt die Kritikerin, und offenbart dabei deren innere Zweifel und ihre, sich im Kreis drehenden, klugen und zugleich zerstörerischen Gedanken. Carofiglios Expertise in Justizfragen trägt übrigens zu einem rundum gelungenen Gerichtsthriller bei, nickt die Rezensentin anerkennend.