Hajo Schumacher, Klaus Wowereit

... und das ist auch gut so

Mein Leben für die Politik
Cover: ... und das ist auch gut so
Karl Blessing Verlag, München 2007
ISBN 9783896673343
Gebunden, 287 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Er ist Deutschlands schillerndster Politiker. Wer ihn für einen Partylöwen hält, wird nach dieser ungewöhnlich offenen Lebensbeschreibung sein Urteil überdenken. Denn kein deutscher Politiker hat sich seinen Aufstieg so hart erarbeitet wie Klaus Wowereit. Von seiner Jugend als eines von fünf Kindern einer alleinerziehenden Arbeiterin in Berlin-Lichtenrade bis zur Wiederwahl zum Regierenden Bürgermeister von Berlin spannt sich der Bogen dieser Autobiografie, die zugleich eine politische Standortbestimmung ist. Wowereits Kennzeichen ist Mut: Er verordnete Berlin ein riskantes Sparprogramm, er wagte eine umstrittene Koalition, er bekennt sich zu seiner Homosexualität.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.10.2007

Nicht wirklich erwärmen kann sich Rezensentin Mechthild Küpper für diese Memoiren des Berliner Bürgermeisters Klaus Wowereit. Vor allem sprachlich scheint ihr das Buch, in dem Wowereit seinen Aufstieg aus kleinen Verhältnissen schildert und sich für die Bundespolitik empfiehlt, durchweg miserabel. Sie hält dem Politiker vor, so zu schreiben, wie er spricht. In ihren Augen eine echte Herausforderung für den Leser. Ihre Sympathien für Wowereit halten sich offenkundig in Grenzen. Recht uncharmant stempelt sie ihn als "Provinzler" ab und lässt den Leser wissen, Berlin sei "im Vergleich mit beinahe jeder anderen Großstadt menschenleer" und es herrsche dort ein "gemächliches Tempo". Gleichwohl räumt Küpper ein, dass Wowereit eine Menge zu erzählen hat. Auch sein politisches Programm, etwa seine Akzentuierung der Bildung, hat sie bisweilen überrascht, wobei sie nicht verhehlen will, dass ihr der Bürgermeister bisher eher durch seine Liebe zum Showbusiness aufgefallen ist als durch politische Großtaten.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.10.2007

Rezensent Philip Grassmann kann der Autobiografie des regierenden Berliner Bürgermeisters Klaus Wowereit nicht viel abgewinnen. Im Vordergrund sieht er die private Seite des Politikers, über die er alles erfährt, was ihn nie interessiert hat. Das in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Hajo Schumacher entstandene Buch ist für ihn im Grunde eine einzige, im "Plauderton" gehaltene "Parade der Banalitäten". Ausführlich erzähle Wowereit, warum er gern TV-Serien guckt, wie er im Partykeller herumknutschte, seine kranke Mutter pflegte, nach zwei längerem Beziehungen zu Frauen seinen Freund kennen lernte und so weiter. Demgegenüber bleibt das Politische nach Grassmanns Ansicht doch erheblich unterbelichtet.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.09.2007

Für zweifellos interessant, aber in mehr als einer Hinsicht seltsam hält Nils Minkmar diese mit Hilfe des Journalisten Hajo Schumacher verfasste Autobiografie von Klaus Wowereit. Schon der Untertitel "Mein Leben für die Politik" führe ganz in die Irre, denn es werde sehr deutlich, dass Wowereit vor allem von der Sehnsucht nach einer "extremen Form von Vitalität" angetrieben ist. Die eigentliche Heldin des Buches sei Wowereits Mutter, der es gelang, am unteren Rand der Gesellschaft "ein Maximum an Lebensqualität" zu schaffen. Am eigenartigsten werde das Buch aber immer dann, wenn es sich explizit mit Politik befasst. Sehr "aggressiv" scheinen Minkmar die Urteile über die Regierung Kohl, und die Schilderungen des SPD-Parteilebens lassen dieses in keinem guten Licht erscheinen. Eines freilich bleibt für den Rezensenten auch nach der Lektüre völlig offen: was nämlich Wowereit eigentlich politisch will.
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