Heinrich Heine

Leben Sie wohl und hole Sie der Teufel!

Biografie in Briefen
Cover: Leben Sie wohl und hole Sie der Teufel!
Aufbau Verlag, Berlin 2005
ISBN 9783351030568
Gebunden, 477 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Jan-Christoph Hauschild. Nirgendwo offenbart sich Heine so unmittelbar wie in seinen Briefen, die er selbst ein Thermometer seiner Gemütsstimmung nannte. Mit ihrer Hilfe organisierte er seine Polemiken und öffentlichen Abrechnungen, in ihnen hielt er seinen Alltag fest und entwarf ein Bild seiner Freunde und Feinde. Es sind bezwingende Liebeserklärungen, aber auch schneidende Kampfansagen. Alle sprachlichen Register der Überredung, Beschwörung, Drohung, Schmeichelei nutzte er für seine Zwecke, sei es im Erbschaftsstreit mit den Hamburger Verwandten, in Verlagsverhandlungen oder in der Korrespondenz mit der Mutter, vor der er seine Krankheit verbarg. Die Briefe sind Ausdruck der Rastlosigkeit, ja Gehetztheit eines unablässig Tätigen, dem Ruhe kaum beschieden war. Selbst in seiner Pariser Häuslichkeit mit Mathilde, der langjährigen Geliebten und Ehefrau, konnten die Widersprüche keinen Ausgleich finden. Und immer ist es die Liebe, die unmögliche und hoffnungslose, die als Grundton seines Lebens auch die Musik seiner Briefe prägt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.02.2006

Mit großer Freude hat Wolfgang Schneider diesen von Jan-Christoph Hauschild herausgegebenen Band gelesen, der am Leitfaden der Biografie 199 Briefe Heinrich Heines versammelt, die das Leben des Dichters "seinen Alltag, seine Zerwürfnisse und Verletzungen" ungeschützt offenbaren. Neben vielen Briefen an Verwandte und die Mutter biete die Liste der Adressaten auch zahlreiche "prominente Namen" wie Alexandre Dumas und George Sand, Marx und Rothschild, Liszt und Meyerbeer, Goethe und Gutzkow. Die Lebendigkeit der Briefe und die "Palette der Gefühle", die darin ihren Ausdruck findet, von "sirupsüßer Schmeichelei" bis hin zu "schneidender Bosheit", haben Schneider fasziniert. Er würdigt Heines Fähigkeit, "mit wenigen Worten Situationen und Personen darzustellen und in ein komisches oder entlarvendes Licht zu rücken". Auch äußert er seine Bewunderung für dessen "pointierten, bildhaften Ausdruck". Berührt haben ihn insbesondere die Briefe, in denen Heine, erblindet und halbgelähmt, über seinen nahenden Tod schreibt. Schneider hält fest, dass der Herausgeber die fünf Kapitel des Buches zum besseren Verständnis mit biografischen Einführungen versehen hat. Darüber hinaus hätte er sich aber auch über ein "paar Anmerkungen oder Fußnoten" gefreut.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de