Heinrich Meier

Nietzsches Vermächtnis

Ecce homo und Der Antichrist
Cover: Nietzsches Vermächtnis
C.H. Beck Verlag, München 2019
ISBN 9783406739538
Gebunden, 351 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

"Ecce homo" und "Der Antichrist", die beiden Schriften, die Nietzsche für den Druck vorbereitete, aber nicht mehr selbst veröffentlichen konnte, verhandeln die miteinander verbundenen Fragen, was ein Philosoph ist und was ein philosophisches Leben ausmacht. "Nietzsches Vermächtnis" begreift die Zwillingsbücher, die bisher nicht in ihrer Zusammen gehörigkeit verstanden wurden, als das späte Hauptwerk, das an die Stelle des von Nietzsche verworfenen "Willens zur Macht" tritt. "Umwertung aller Werte" nennt Nietzsche die Ausrichtung des Lebens an einem Typus höchster Bejahung, die er mit "Ecce homo" und "Der Antichrist" ins Werk zu setzen beansprucht. Das Zweigespann, in dem sein OEuvre zum Abschluss kommt, stellt sich indes zugleich in den Dienst der entschiedensten Verneinung. Es trägt die schärfste Kritik vor, der ein Philosoph das Christentum unterzog. Der Autor tritt mit dem Gestus des Gründers und Gesetzgebers auf, der die Geschichte der Menschheit in zwei Stücke bricht. Aber in beiden Büchern gilt sein vorrangiges Interesse der Natur des Philosophen. Wie das Ja und das Nein zusammengehen, wie Natur und Politik sich näher bestimmen, wie Nietzsches Intention das politischphilosophische Doppelgesicht regiert, das ist Gegenstand von Heinrich Meiers seit langem angekündigter Auseinandersetzung. Sie nimmt Nietzsches Philosophie im Ganzen neu in den Blick.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.06.2020

Rezensent Andreas Urs Sommer annonciert zwei Neuerscheinungen zu Friedrich Nietzsche, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die britisch-norwegische Schriftstellerin Sue Prideaux erzählt Nietzsches gesamten Lebensweg bis hin zu Hitlers Besuchen bei Nietzsches Schwester, der Münchner Philosoph Heinrich Meier konzentriert sich auf auf das letzte Schaffensjahr des Philosophen, resümiert der Kritiker. Im Gegensatz zu Prideauxs Buch liest er Meiers Studie mit großem Interesse: Die Analyse der als "Zwillingsschriften" verstandenen Werke "Ecce homo" und "Antichrist" erscheint Sommer exakt, Nietzsches Gedanken, Strategien und die Strukturen seiner Werke detailliert nachvollziehend. Dass Meiers Nietzsche "frei bleibt", verbucht der Kritiker als Gewinn.  
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