Ia Genberg
Die Details
Roman
Rowohlt Verlag, Hamburg 2023
ISBN 9783498003333
Gebunden, 144 Seiten, 22,00 EUR
ISBN 9783498003333
Gebunden, 144 Seiten, 22,00 EUR
Klappentext
Aus dem Schwedischen von Stefan Pluschkat. "Wir leben so viele Leben in unserem Leben, kleinere Leben mit Menschen, die kommen und gehen, Freundinnen und Freunden, die verschwinden, Kindern, die groß werden, und ich weiß nie, welches meiner Leben den eigentlichen Rahmen bildet." Eine Frau liegt mit hohem Fieber im Bett. Plötzlich verspürt sie den Drang, einen bestimmten Roman wiederzulesen. Darin: ein Gute-Besserungs-Wunsch von vor langer Zeit, geschrieben von Johanna, ihrer Ex-Freundin. Während sie das Buch durchblättert, werden Szenen aus ihrer Vergangenheit lebendig, Ereignisse und Menschen, die sie nicht vergessen kann. Johanna, inzwischen eine berühmte Fernsehmoderatorin, mit der sie einst die Literatur entdeckte. Niki, die irgendwann spurlos verschwand. Alejandro, der ein Kind mit ihr wollte, obwohl ihre Liebe nie eine Zukunft hatte. Und Birgitte, so schwer zu fassen und mit einem schmerzhaften Geheimnis. Aus den Erinnerungs- und Erlebnisfragmenten entsteht ein ganzes Leben.
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.10.2023
Kritikerin Carola Ebeling liest einen preisgekrönten schwedischen Roman von Ia Genberg, bei dem sich die Protagonistin und Ich-Erzählerin auf eine "Reise durch Erinnerungen" begibt, angeregt von einer Widmung in einem Buch, das sie mit Mitte Zwanzig von ihrer großen Liebe Johanna geschenkt bekommen hat. Das Buch ist in vier Kapitel unterteilt, von denen sich jedes einer Person widmet, die nicht mehr im Leben der Protagonistin ist, erklärt Ebeling: Johanna, ihre Studienfreundin Niki, Alejandro, der unauffindbare Vater ihrer Tochter und ihre Mutter. Empathisch und melancholisch liest sich das für die Rezensentin, die hier wichtige Fragen danach gestellt sieht, wie Menschen unser Leben prägen, auch wenn sie nicht mehr Teil davon sind. Eine Reihe von Kurzporträts, die ein zwar unvollständiges, aber detailreich verdichtetes Puzzle bilden, resümiert sie.
Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 16.10.2023
Mit einer Widmung in einem Paul-Auster-Buch setzt eine der vier Erinnerungsepisoden ein, die Ia Grenbergs Buch versammelt, erläutert Rezensentin Manuela Reichert. Die Widmung, lernen wir, führt zurück in eine Liebesgeschichte der Erzählerin, die seinerzeit intensiv war, aber dann zerbrach und lange schmerzhaft nachwirkte. Auch die drei anderen Episoden drehen sich um Erinnerungen an prägende, in der Gegenwart fehlende Menschen, so Reichert. In knapper und doch detaillierter Prosa gelingt es der Autorin, die Komplexität menschlicher Beziehungen auf den Punkt zu bringen, freut sich die Rezensentin.
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