John Green

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Roman. Ab 13 Jahren
Cover: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
Carl Hanser Verlag, München 2017
ISBN 9783446259034
Gebunden, 288 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Sophie Zeitz. Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.01.2018

Rezensentin Elisabeth von Thadden zieht den Hut vor Autor John Green, der sich, wie sie lobt, so gut in heutige Teenager hineinversetzen kann, die über soziale Netzwerke und Kommunikations-Apps zum ersten Mal Nähe zu einem anderen Menschen aufzubauen versuchen. Green schreibt ganz unbefangen darüber, als Teil der heutigen Realität, ohne den Zeigefinger zu heben, so Thadden. Gut findet sie auch, dass die Geschichte sich nicht ausschließlich um die ins selbstzerstörerische gesteigerte Furcht der jungen Aza vor körperlichen oder gar sexuellen Begegnung dreht, sondern dass andere Beziehungen zu Freunden oder zu ihrer Mutter diesen gegenübergestellt werden. So wirkt der Roman nicht, als würde er einen pädagogischen Zweck verfolgen, lobt die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 05.12.2017

Cornelia Geissler erfährt, dass der Mensch seine Abgründe hat in John Greens Jugendbuch. Wie der Autor Ängste und Zwänge benennt und für jugendliche Leser erfahrbar macht, findet sie stark und höchst aktuell. Für sie ist Green damit der neue Salinger, weil er die richtigen Fragen stellt, die Gedanken- und Gefühlswelt Jugendlicher durchdringt, ihre Sprache und Kommunikationsmittel kennt und so ihre Lebenswelt erfasst.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2017

Rezensent Tilman Spreckelsen glaubt John Green kein Wort von seiner Geschichte um einen Teenager mit Angststörungen. Die Figuren sind ihm allzu funktional und die Handlung wenig glaubhaft. Kommt hinzu, dass Green seinen Charakteren Sätze wie aus dem Ratgeber in den Mund legt, tapfer und griffig. Wie es sich anfühlt, wenn man sich vor den Bakterien im eigenen Körper gruselt wie die Heldin des Buches, interessiert Spreckelsen schließlich gar nicht mehr.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.11.2017

Es ist weiß Gott kein Märchen und auch kein leichtes, seichtes Jugendbuch, das John Green mit "Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken" geschrieben hat, obwohl er durchaus zu unterhalten weiß mit frecher bis abfälliger Figurenrede zum Beispiel und gerade der nötigen Menge Spannung und Abenteuer, meint Rezensentin Roswitha Budeus-Budde. Doch Green stellt auch Ansprüche an seine Leser. Ein Happy-End gibt es beispielsweise nicht, allerdings wird der Leser auch nicht ohne Hoffnung aus der Lektüre entlassen - die Geschichte fordert dazu auf, mit ihrer jungen Protagonistin mitzufühlen, ihr Leid mit zu durchleben und mit ihr zu lernen, mit der Angst zu leben. Die Angst, mit der die Sechzehnjährige kämpft, ist eine stark ausgeprägte Phobie vor Körperflüssigkeiten, die ihr den Kontakt zu anderen Menschen schwer macht, doch mit Hilfe ihrer Familie, ihrer besten Freundin und einem einfühlsamen Jungen, kann sie lernen damit umzugehen - Leben, Lieben und Nähe scheinen am Ende doch möglich, freut sich die berührte Rezensentin.
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