Jona Elisa Krützfeld, Christa Morgenrath

Neue Töchter Afrikas

30 Stimmen
Cover: Neue Töchter Afrikas
Unrast Verlag, Münster 2023
ISBN 9783897716162
Gebunden, 256 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Aminata Cissé Schleicher und Eleonore Wiedenroth-Coulibaly. Mit einem Vorwort von Marion Kraft. Die Anthologie "Neue Töchter Afrikas" feiert schwarze Diversität und ihre literarische Vielstimmigkeit. Gemeinsam mit einem Team schwarzer Frauen aus Deutschland hat Margaret Busby für diese Edition eine erlesene Auswahl an Essays, Gedichten und Kurzprosa aus ihrer Anthologie "New Daughters of Africa" (Myriad 2019) getroffen. Der Band präsentiert 30 schwarze Schriftsteller aus aller Welt mit ihrer poetischen, kämpferischen und visionären Wortkunst, die in einer Zeitspanne von über 100 Jahren entstand. Von Antigua bis Ägypten, von Guyana bis Ghana nähern sich die Schriftsteller mit ihren jeweiligen Lebensrealitäten und Träumen auf sehr unterschiedlichen Wegen ihrem afrikanischen Erbe an - umso spannender sind die Synergien und Parallelen wie auch die Dissonanzen ihrer Erfahrungen und Gefühle. Afua Hirsch kommt in ihrem Essay zu der Erkenntnis, "afrikanisch zu sein bedeutet, es zu glauben". Und so schreiben die Autoren über Tradition und Vorbilder, Freundschaft und Romantik, Flucht und Exil, über Rassismus, Geschlechter- und Identitätspolitik. Auch vermeintliche Tabuthemen und Traumata werden nicht ausgespart.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.08.2023

Rezensent Thomas Hummitzsch empfiehlt nachdrücklich die Lektüre von zwei Bänden zeitgenössischer afrikanischer Literatur. 1992 versammelte die in Ghana geborene Verlegerin Margaret Yvonne Busby in ihrem Buch "Daughters of Africa" zweihundert afrikanische Autorinnen, darunter Maya Angelou, Angela Davis oder Alice Walker, die heute, auch dank Busby, bekannt sind. Auch sind heute schwarze Autorinnen in der Literaturwelt stärker vertreten, es gibt aber "deutlich mehr zu entdecken", freut sich der Kritiker. Deshalb legte Busby nach: Vor fünf Jahren erschien ein zweiter Band, der nun (in Teilen) auf Deutsch erschienen ist. Der Band enthält Texte von Autorinnen wie Bernardine Evaristo und Imbolo Mbue, aber auch viele unbekannte Stimmen, so der Kritiker, die auf ganz unterschiedliche Weise ihr "afrikanisches Erbe" reflektieren. Der Kolonialismus und seine Folgen scheint dabei eine Hauptrolle zu spielen. Schade findet es der Kritiker allerdings, dass praktisch nur englischsprachige Autorinnen vertreten sind.