Kerstin Hensel

Regenbeins Farben

Novelle
Cover: Regenbeins Farben
Luchterhand Literaturverlag, München 2020
ISBN 9783630876016
Gebunden, 256 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Auf einem Friedhof in der Nähe der Einflugschneise eines Flughafens treffen sich regelmäßig drei Frauen, um die Grabstätten ihrer verstorbenen Männer zu pflegen: Lore Müller-Kilian, eine kapriziöse Industriellengattin mit Hang zur Champagner-Einsamkeit; die 80-jährige Kunstprofessorin Ziva Schlott sowie Karline Regenbein, eine bescheidene, im Abseits des Kunstbetriebs wirkende Malerin. Eines Tages taucht dort Eduard Wettengel auf. Auch er ist seit kurzem verwitwet. Mit einem Mal kommt Leben in die Trauergemeinschaft. Das weibliche Trio buhlt um die Gunst des Galeristen. Herrlich komische, bissig-schöne Verwicklungen nehmen ihren Lauf.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.07.2020

Diese Novelle erzählt in "amüsanten bis tragikomischen Episoden" die Geschichte dreier Witwen, die regelmäßig auf dem Friedhof um einen frisch verwitweten Galeristen buhlen, so Rezensentin Kristina Maidt-Zinke. Ihr zufolge kommen in Retrospektiven deutsch-deutsche Ehegeschichten zum Vorschein und das Künstlermilieu wird aus der Perspektive alternder Akteure gezeichnet. Der gewogenen Kritikerin zufolge packt die Autorin all dies in feinfühlige Beschreibungen, denen Maidt-Zinke stellenweise aber ein gründlicheres Lektorat gewünscht hätte.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.04.2020

Cornelia Geißler bleibt das Lachen im Hals stecken bei der Lektüre von Kerstin Hensels Novelle über drei ältere Frauen, die der Jugend und dem Begehrtwerden hinterhertrauern. Dass das Stelldichein, zu dem sich auch ein Witwer gesellt, regelmäßig auf einem Friedhof stattfindet, scheint Geißler bezeichnend für die Tragik dieser Komödie. Liebenswert wie lächerlich findet sie die Konkurrenz der Frauen um den Mann, die Hensel sarkastisch in Szene setzt, so Geißler.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 31.03.2020

Michael Opitz lässt sich auf verschiedene Umgangsweisen mit dem Tod ein in Kerstin Hensels Roman. Wie drei Witwen und ein Witwer Trauer gestalten und nach neuem Lebensglück suchen, erzählt Hensel laut Opitz mit viel Stil- und Sprachgefühl und großer Genauigkeit die Biografien ihrer Figuren betreffend. Ein an Lebenserfahrungen reiches Buch, staunt Opitz, dem zudem ein "diskreter" Dialog mit Goethes "Wahlverwandtschaften" eingeschrieben ist.
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