Laurie Ann Paul

Was können wir wissen, bevor wir uns entscheiden?

Von Kinderwünschen und Vernunftgründen. [Was bedeutet das alles?]
Cover: Was können wir wissen, bevor wir uns entscheiden?
Reclam Verlag, Stuttgart 2020
ISBN 9783150196540
Kartoniert, 84 Seiten, 6,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Jürgen Schröder. Herausgegeben von Sascha Benjamin Fink. Können wir wichtige Lebensentscheidungen rational treffen, obwohl wir die Zukunft nicht kennen? Die Philosophin L. A. Paul meint: Nein, denn wenn unsere Prognosen und Vorstellungen auf unbekannten Faktoren und deren Folgen basieren, sind sie nicht rational, können es auch gar nicht sein. Am Beispiel der Frage, ob man Kinder bekommen solle, entwickelt sie den Begriff der "transformativen Erfahrung". Um eine bessere Entscheidung zu treffen, folgert sie, solle man sich nicht fragen: "Soll ich oder soll ich nicht?", sondern: "Will ich herausfinden, wie mich eine Entscheidung verändert?"

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.06.2020

Rezensentin Elisabeth von Thadden empfiehlt L. A. Pauls schmales Buch zur Frage, ob die Entscheidung für eine Schwangerschaft und für ein Kind rational sein kann, als Sommerlektüre. Über die rational choice theory, ihre Chancen und Grenzen informiert sie die Philosophin in diesem "federleichten bunten" Heftchen, aber in einer gedanklichen Schärfe und Eleganz, dass die Rezensentin staunt. Wie Paul einer existenziellen Frage, die Schwere nimmt, indem sie uns von der "Selbstverpflichtung" zur Allwissenheit befreit, scheint Thadden  befreiend. Sascha Finks Herausgeber-Kommentar hat der Rezensentin dräuende "Untiefen der Theorie" überbrückt.