Max Gallo

Robespierre

Cover: Robespierre
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2007
ISBN 9783608944655
Gebunden, 266 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Pierre Bertaux und Bernd Witte. Maximilien Robespierre (1758 - 1794), neben Danton wohl der bekannteste Kopf der Französischen Revolution und wie er hierzulande in erster Linie über Büchners Drama bekannt, ist mehr als alle anderen Figuren seiner Zeit angefeindet wie verherrlicht und ideologisch vereinnahmt worden. Max Gallo schildert den wahren Robespierre: das ernste, einsame Kind, den enthaltsamen, tugendhaften Revolutionär, der sich ganz dieser Vision einer Revolution hingibt. Der Autor zeigt, wie Robespierre, getragen von den Erwartungen der Öffentlichkeit, zu dem wurde, der er immer sein wollte. Durchdrungen von der Moral Rousseaus hat er dessen Geisteshaltung, Lebensform, die Wildheit des Charakters, die stolze Einfachheit übernommen. Gallos Biografie, die den Menschen Robespierre zeigt, wird auch zur detailgenauen Schilderung der Französischen Revolution.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.12.2007

Sehr positiv hat Rezensent Michael Rutschky diese Biografie über Robespierre von Max Gallo aufgenommen. Dass das Buch im Original bereits 1968 erschienen ist, merkt man ihm in seinen Augen nicht an. Auf Rutschky wirkt es noch immer erstaunlich frisch. Doch nicht nur das: Gallos Annäherung an den jakobinischen Revolutionär, unter dessen Schreckensherrschaft abertausende von Menschen guillotiniert wurden, scheint ihm rundum plausibel. Zwei Punkte arbeitet der Autor seines Erachtens besonders deutlich hervor: die politische Rhetorik des "flammenden Redners" Robespierres und seine Einsamkeit. Rutschky verhehlt nicht, dass das Buch Kenntnisse der französischen Revolution voraussetzt, die der deutsche Leser nicht immer parat haben dürfte. Höchst instruktiv findet er das Nachwort von Daniel Schönpflug und Peter Schöttler, das über die Wandlungen des Robespierre-Bildes in der Geschichte berichtet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.03.2007

"Flüssig" und "schnörkellos" erzähle Max Gallo das Leben des Maximilien Robespierre, wie Rudolf Walther bekundet. Viel Neues hat er nicht erfahren, aber bei einer so bekannten Figur wie dem militanten Jakobiner scheint der Rezensent das auch nicht zu krumm zu nehmen. Sein Missfallen erregen die gelegentlich auftauchenden "küchenpsychologischen Kurzschlüsse", wenn etwa das Pflichtbewusstsein Robespierres als Kompensation der Pflichtvergessenheit des Vaters gedeutet wird. Walther ist für Erklärungen dieser Art die Quellenlage zu dürftig. Gerne hätte er gesehen, dass Gallo ein wenig mehr aus den Reden Robespierres schöpft, die in einer zehnbändigen Ausgabe vorliegen. Mit der Charakterisierung Robespierres als einem relativ rationalen "Techniker der Macht" ist er aber wiederum voll und ganz einverstanden.