Mieczyslaw Tomala

Deutschland - von Polen gesehen

Zu den deutsch-polnischen Beziehungen 1945-1990
Cover: Deutschland - von Polen gesehen
Schüren Verlag, Marburg 2000
ISBN 9783894721701
Gebunden, 416 Seiten, 34,77 EUR

Klappentext

Die Nachbarschaft zwischen Polen und Deutschland hat schwere Zeiten erlebt. In diesem Buch werden neben der offiziellen polnischen Deutschlandpolitik auch Positionen gesellschaftlicher Gruppen, wie etwa der katholischen Kirche, der Presse, der Kulturtreibenden und auch der polnischen Emigranten dargestellt und in ihrer Verflochtenheit analysiert.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.06.2001

Ausgesprochen begeistert bespricht Gunter Hofmann diesen Band, der seiner Ansicht nach viel zum besseren Verständnis der deutsch-polnischen Geschichte beiträgt und darüber hinaus auch wichtige Erkenntnisse für die EU-Osterweiterung vermittelt. Hofmann erläutert, dass der Autor seit 1947 in einem Tagebuch aufgeschrieben hat, was "auf polnischer Seite gesagt, geschrieben oder gedacht wurde" und dies durch Dokumente ergänzt hat, was unter anderem deutlich mache, wieso "gerade die Bundesrepublik die Schlüsselrolle bei der Aufnahme Polens in das EU-Europa spielt". Besonders "fesselnd" findet Hofmann dabei, welches Bild beispielsweise die Ostpolitik Willy Brandts in Polen machte (die dort keineswegs nur positiv gesehen wurde) oder auch wie Egon Bahn zunächst ohne Erfolg das Gespräch mit Polen gesucht hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.04.2001

In einer Mehrfachrezension macht der Polen-Korrespondent der SZ, Thomas Urban, knappe Anmerkungen zu drei Büchern über die deutsch-polnischen Beziehungen, von denen er zu Anfang seines Artikels sagt, dass sie so gut seien wie nie zuvor.
1) Wldyslaw Bartoszewski: "Kein Frieden ohne Freiheit"
Der Titel mag ein wenig nach Sonntagsrede klingen, schreibt Urban, aber es hat damit eine tiefere Bewandtnis. Bartozewski, ehemaliger Außenminister Polens, wendet sich damit gegen jene Fraktionen der westdeutschen Linken, die seinerzeit das Kriegsrecht mit dem Argument verteidigten, der internationale Frieden sei wichtiger als die Freiheit für Polen. Versteht man Urban richtig, so setzt sich Bartoszewski, der sowohl die Repression der Nazis als auch der Stalinisten am eigenen Leibe erlebte, in seinen Betrachtungen noch einmal mit dieser politischen Gesinnung im Westen auseinander.
2) Mieczyslaw Tomala: "Deutschland - von Polen gesehen"
Urban erzählt, dass der Autor ein Berater der polnischen Führung in den siebziger Jahren gewesen sei und in seinem "wichtigen Band" eine Menge Material über die Beziehungen zwischen den Ländern in jener Zeit beibringe. Besonders lobt Urban, dass Tomala dabei kein Blatt vor den Mund nimmt und auch heimliche Strategien der damaligen polnischen Führung aufs Korn nimmt. So habe es zum Beispiel Kräfte gegeben, die die damals von der Bundesrepublik gewährten Kredite nicht zurückzahlen wollten.
3) Wlodzimierz/Klaus Ziemer (Hrsg.): "Deutsch-polnische Beziehungen 1939-1945-1949"
Urban betont, dass es sich hierbei um einen verdienstvollen Sammelband einer deutsch-polnischen Historikerkommission handelt und dass hier auch weniger spezialisierte Leser Aufschluss über die deutsch-polnischen Beziehungen in ihrer finstersten Zeit bekommen.
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