Nathaniel Hawthorne

Wakefield - Ethan Brand

2 Erzählungen und Auszüge aus Notizbüchern
Cover: Wakefield - Ethan Brand
Friedenauer Presse, Berlin 2003
ISBN 9783932109317
Broschiert, 32 Seiten, 9,50 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen übersetzt und mit einem Nachwort von Joachim Kalka.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.08.2003

Als "ersten großen Autor psychologischer Romane" in den Vereinigten Staaten würdigt Renate Wiggershaus den 1804 geborenen Nathaniel Hawthorne, der sich in seinen Werken mit religiösem Fanatismus, anmaßender Selbstüberhebung und deren verhängnisvolle Folgen beschäftigte. Auch die beiden nun erschienenen Erzählungen "Wakefield" und "Ethan Brand" kreisen um diese Themen. Wie Wiggershaus berichtet, handeln sie von Menschen, "die durch letztlich rätselhaft bleibende, aber jedenfalls mit Hochmut und Übermut einhergehende Motive zur Absonderung vom normalen Leben veranlasst werden und damit leichtfertig menschliche und moralische Verbindlichkeiten preisgeben". In "Ethan Brand" etwa erzähle Hawthorne die Geschichte eines einfachen, den Menschen zugewandten Mannes, der sich nach einer vermeintlichen Dämonenerscheinung zum genialen Wissenschaftler entwickelt, sein Wissen aber zur Manipulation von Menschen einsetzt, und darüber vereinsamt und moralisch verkümmert. Joachim Kalka hat die Erzählungen zur Freude der Rezensentin "kongenial" übersetzt und mit einem "klugen" Nachwort versehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 05.08.2003

Der ganz große Nathaniel Hawthorne, der Gigant der amerikanischen Literatur, ist in diesen beiden Erzählungen nicht zu entdecken, räumt Anton Thuswaldner ein, aber immerhin ein "wunderbarer Stilist", ein "raffinierter Psychologe" und ein "durchtriebener Erzähler, der uns bei unserer Fassungslosigkeit packt". Es sind haarsträubende Geschichten, die Hawthorne erzählt, von Männern, die einfach gehen und zwanzig Jahre später einfach wiederkommen. Rezensent Thuswaldner bringt es auf den Satz: "Wenn die Vernunft nicht mehr ein noch aus weiß, schlägt die Stunde von Nathaniel Hawthorne". Das Ganze könnte so gut sein, seufzt Thuswaldner, wenn Hawthorne nur nicht das puritanische Erbe so tief in den Knochen säße. So zweifle der große Entertainer immer wieder an der Wirkungskraft seines - ja - "Lesefutters für jedermann" und füge seiner Prosa immer wieder "Momente der Belehrung" bei.
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