Nicolas Henin

Der IS und die Fehler des Westens

Warum wir den Terror militärisch nicht besiegen können
Cover: Der IS und die Fehler des Westens
Orell Füssli Verlag, Zürich 2016
ISBN 9783280056288
Kartoniert, 216 Seiten, 17,95 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Sandra Schmidt. Nicolas Hénin weiß, wovon er spricht. Denn er berichtete nicht nur als Arte-Journalist von allen großen Kriegsschauplätzen im Irak, Libyen und Syrien. Als Geisel verbrachte er rund zehn Monate in den Händen des "Islamischen Staats", was ihm tiefe Einblicke in die Ziele, vor allem aber in die Gedankenwelt der Dschihadisten ermöglichte. Die terroristische Bedrohung ist längst bei uns angekommen. Sowohl durch den Einmarsch in den Irak 2003 als auch durch die Nicht-Intervention in Syrien seit 2011 haben wir zur Radikalisierung beigetragen. Und wir heizen diese Entwicklung weiter an. Indem wir mit Diktatoren diplomatische Kompromisse schließen, indem wir uns weigern, das Leid der Bevölkerung zu hören, indem wir es nicht schaffen, einen Gegendiskurs zu fördern. Wie entstehen die terroristischen Vereinigungen? Wie kam es dazu, dass wir das Spiel des "Islamischen Staates" mitspielen und seine Propaganda auch noch verbreiten, so dass es ihm möglich ist, auch bei uns immer mehr Freiwillige zu rekrutieren, die bereit sind, für ein Zerrbild des Islam zu kämpfen? Wie ist es zu erklären, dass der IS unsere Bomben kaum zu fürchten scheint? Eine Streitschrift gegen den Westen, der mit seinen Fehlern und seiner Untätigkeit zu diesem Fiasko beigetragen hat. Und ein Denkanstoß, um vielleicht zu retten, was noch zu retten ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.07.2016

Was der französische Journalist, "Syrien-Fan" und ehemalige Gefangene des IS Nicolas Henin in seinem nun auf Deutsch zu lesenden Buch über die westliche Unfähigkeit berichtet, mit dem Phänomen IS richtig umzugehen, scheint Wolfgang Freund aus der langen Reihe der schlauen IS-Daesh-al-Qaida-etc.-Bücher jüngerer Zeit herauszustechen. Sprachlich und konzeptuell findet er den Band brillant, und Henins 10-Punkte-Diskurs überzeugt ihn davon, wie falsch wir liegen, wenn wir die Opfer des IS in Syrien und im Irak und diejenigen der internationalen Koalition weitgehend ausblenden.
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