Olivier Haralambon

Der Radrennfahrer und sein Schatten

Eine kleine Philosophie des Straßenradsports
Cover: Der Radrennfahrer und sein Schatten
Covadonga Verlag, Bielefeld 2018
ISBN 9783957260284
Gebunden, 166 Seiten, 16,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Christoph Sanders. "Als ich dreizehn Jahre alt war, spürte ich, wie ich als Kind der Pedale geboren wurde." Die meisten Menschen glauben, nichts sei leichter und mechanischer, als ein Pedal zu bewegen. Der Radsport gilt als kulturlose Barbarei, Radrennen bestenfalls als eine klinische, aseptische Fassung von Modern Times, ohne Chaplin und bar jeder Poesie. Der Radsport, das sind Poulidor und Thurau und Lance Armstrong, es riecht nach Kampfer und Zitronentee, nach hohlen Phrasen und EPO. Der Radsport, das ist die Tour de France im Fernsehen, die erst dann nicht mehr langweilt, wenn man auf dem Sofa eingeschlafen ist. Der französische Schriftsteller und Philosoph Olivier Haralambon weiß es besser. Zehn Jahre lang ist er selbst Radrennen gefahren. Er hat in der Welt der Radsportler gelebt, er ist einer von ihnen geworden. Und er ist zu der Überzeugung gekommen: Bücher machen nicht unbedingt schlauer, der Radsport schon. Denn der Radsport besitzt die heilsame Tugend der Enttäuschung. In diesem Essay erzählt Haralambon von den Verzauberungen, die uns der Radsport beschert. Er offenbart, warum stark zu sein und schnell zu fahren zwei grundverschiedene Dinge sind. Dass ein Pedal mehr umsponnen und gestreichelt werden will, denn nur getreten. Dass die, die man für Rohlinge hält, in Wahrheit empfindsam sind wie Tänzerinnen, feinsinniger als manche Schriftsteller - denn sonst kämen sie nicht voran…

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.07.2018

Hannes Hintermeier staunt nicht schlecht über die Metaphernseligkeit des Ex-Rennfahrers und Dopers Olivier Haralambon. Wenn der Autor anhebt, die Meister auf dem Radl zu porträtieren und dem unwissenden Leser das Geschehen aus Binnensicht zu erläutern, prasselt es laut Rezensent Lyrismen und expressionistische Töne, die man von einem Rennradler nicht unbedingt erwartet. Pointiert und zustimmungswürdig findet Hintermeier manche Beschreibung im Buch allerdings schon, selbst wenn der Autor das Doping-System zu rechtfertigen versucht.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de
Stichwörter