Orhan Pamuk

Erinnerungen an ferne Berge

Skizzenbuch
Cover: Erinnerungen an ferne Berge
Carl Hanser Verlag, München 2023
ISBN 9783446278417
Gebunden, 400 Seiten, 46,00 EUR

Klappentext

Aus dem Türkischen von Gerhard Meier. Worte und Bilder von Orhan Pamuk. Ein einzigartiges Tagebuch vom Nobelpreisträger, der einst davon träumte, ein Maler zu werden. Seit mehr als zehn Jahren schreibt und zeichnet er täglich in seine Notizbücher: ob es Landschaften mit fernen Bergen oder die Ereignisse des Tages sind, ob er seine Gedanken zur heiklen politischen Lage in der Türkei notiert oder sich mit den bunten Figuren seiner Romane unterhält. Aus Venedig und Bombay, auf einem Boot auf dem Bosporus oder auf dem Hudson River.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 13.01.2024

Als "Synthese seiner literarischen Meisterschaft und künstlerischen  Passion" bezeichnet Rezensent Dirk Fuhrig diesen Band des Nobelpreisträgers Orhan Pamuk, der Notate und Zeichnungen vereint, die  er seit 2009 angefertigt hat. Im besonderen Maße kommen dabei einerseits die Verbindung Pamuks zu seiner Heimatstadt Istanbul und andererseits die "Poesie der Alltagsverrichtungen" zum Vorschein, erklärt der beeindruckte Fuhrig. Auch einzelne Notizen zur Arbeit an  den Roman, aber auch zum politischen Zustand der Türkei finden sich in  diesen Einblicken, die der Kritiker sehr gerne liest und betrachtet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2023

Rezensent Roman Bucheli rät zu viel Muße, um in den vollen Genuss dieser Auswahl von Journalen von Orhan Pamuk zu kommen. Denn für den Kritiker ist dies eines der "schönsten und bewegendsten" Bücher des Jahres. Einst hatte Pamuk davon gesprochen, den Maler in sich getötet zu haben. Zum Glück war das nie der Fall, wie der Kritiker in den Journalen feststellt, die nun ein Jahr nach der türkischen Erstausgabe in hervorragender Übersetzung von Gerhard Meier auf Deutsch vorliegen. Hingerissen blättert Bucheli durch das Buch, bewundert die leichthändig hingeworfenen Zeichnungen, die flankiert und ergänzt werden durch nicht minder exquisite Reflexionen. "Wahre Wunderkammern des Denkens und des Malens" nennt der Kritiker die Bild-Text-Kombinationen, die zwar chronologisch angeordnet sind, aber Kategorien von Raum und Zeit im Grunde auflösen. Ab und an sticht ein politisches Ereignis, etwa der arabische Frühling hervor, vor allem aber taucht Bucheli hier ein in "Landschaften der Seele".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.11.2023

Rezensentin Christiane Schlötzer freut sich sehr über die Veröffentlichung von Ausschnitten aus Orhan Pamuks Skizzenbüchern. Der türkische Autor, der früher Maler werden wollte, hat 200 Seiten mit Bleistiftskizzen zur Veröffentlichung freigegeben, es sind "Alltagseindrücke, Romanentwürfe, Reiseerlebnisse", so Schlötzer. Parmuk versieht die Zeichnungen mit humorigen und poetischen, aber auch düsteren Randbemerkungen, die offen seine Ängste und die politische Repression in der Türkei thematisieren. Ein großes Glück ist dieses "wundervolle Malbuch" für jeden, versichert der Kritiker, aber vor allem für Pamuk-Fans, die hier viele Motive seiner Romane wiederfinden und einen "Augen-Spaziergang am Bosporus" unternehmen können.
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