Sandro Veronesi

Fluchtwege

Roman
Cover: Fluchtwege
Klett-Cotta Verlag, Suttgart 2016
ISBN 9783608980356
Gebunden, 413 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Michael von Killisch-Horn. Eigentlich läuft bei Pietro Paladini alles in ruhigen Bahnen, gäbe es da nicht die Probleme mit seiner verschlossenen Tochter, seinem polizeilich gesuchten Bruder, dem drogensüchtigen Exmann seiner Lebensgefährtin und vor allem seinem Geschäftspartner. Der hat ihm jahrelang die kriminellen Hintergründe ihres Autohandels verschwiegen, um plötzlich zu verschwinden und ihn mit dem Finanzamt und rumänischen Hehlern alleine zurückzulassen. Wenn es also eine Konstante in Pietro Paladinis Leben gibt, dann ist es das Chaos. Und wenn es eine Möglichkeit gibt, dieses Chaos wieder zu ordnen, dann nur mit der Wahrheit. Und die hat bekanntlich viele Gesichter.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 07.05.2016

Ja, am Ende von Sandro Veronesis Roman "Fluchtwege" hat die Krise für Pietro Paladini scheinbar ein Ende, verrät Richard Kämmerlings: die Mafiosi, die sich sein Autohaus für Drogendeals zunutze gemacht und Paladini gejagt hatten, nachdem er ihnen auf die Schliche gekommen war, sind nicht länger eine Bedrohung, und auch die Polizei sucht nicht mehr nach ihm, fasst der Rezensent zusammen. Die existenzielle Frage, die der Roman während Paladinis Flucht aufgeworfen hat, schwärt aber weiter, weiß Kämmerlings. Der Flüchtende sieht sich mit seiner unbewältigten Vergangenheit konfrontiert, die sein beschauliches Leben seinerseits als Eskapismus enttarnt, erklärt der Rezensent. Trotz Furor, Witz und Happy End bleibt als verunsichernder Rest die Frage, wovor wir in die Genügsamkeit des ganz normalen Lebens fliehen, beschreibt Kämmerlings.