Susanne Ayoub

Engelsgift

Roman
Cover: Engelsgift
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2004
ISBN 9783455002201
Gebunden, 368 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Ein Sensationsprozess im Wien des Jahres 1938: Die bildschöne Karoline Streicher soll ihren Ehemann, die neugeborene Tochter, ihre Tante und die Untermieterin vergiftet haben. Der "Dämon mit dem Engelsgesicht", wie die Boulevard-Presse lüstern schreibt, stand schon Jahre zuvor als Versicherungsbetrügerin vor Gericht. Aus Mangel an Beweisen wurde Karoline damals freigesprochen. Doch dieses Mal wird die glamouröse Angeklagte der Strafe nicht entgehen. Sechzig Jahre später will die Autorin Marie Horvath ein Drehbuch über das düstere Schicksal der Karoline Streicher schreiben. Karolines Sohn liefert ihr jedoch eine völlig neue Version der Verbrechen. Er war ein Kind, als seine Mutter hingerichtet wurde, aber er erinnert sich noch genau. Seine Mutter, die Schönste der Frauen, war für ihn eine Bestie in Menschengestalt - aber keine Mörderin. Wurde der "blonde Todesengel" Opfer eines Justizirrtums? Marie gerät in den Bann des undurchsichtigen alten Mannes. Sie merkt zu spät, dass sie sich im Netz seiner Erzählungen gefährlich verstrickt. Der Roman beruht auf einem authentischen Kriminalfall.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 19.05.2004

Ein historischer Fall liegt zugrunde, nämlich der einer Mörderin in der Wiener Zwischenkriegszeit. Denkbar unreißerisch geht, wie Tobias Gohlis lobt, die Autorin Susanne Ayoub mit ihrer Vorlage um. Sorgfältig ist sie um den Entwurf eines biografischen, sozialen, kulturellen Hintergrundes für ihre Hauptfigur, die hier den Namen Karoline Streicher trägt, bemüht. So erzählt sie vom "pädophilen Versicherungsbeamten", der das junge Mädchen erst zu sich nimmt, dann heiratet; sie zeichnet nach, wie Karoline lernt, "die Macht über Männer" zu gewinnen, sie stellt sogar die Frage, ob ihre Heldin tatsächlich die Täterin war, noch einmal neu. All das, so Gohlis, macht den Roman, zu einem "außergewöhnlichen" und "guten" Buch.
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