Tara June Winch

Wie rote Erde

Roman
Cover: Wie rote Erde
Haymon Verlag, Innsbruck 2022
ISBN 9783709981559
Gebunden, 376 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Was bleibt, wenn sich der rot schimmernde Staub über Australien gelegt hat?Und wer bleibt, wenn es die Vergangenheit ist, die Grenze um Grenze setzt - wenn sie alles überdauert? August Gondiwindi ist Australierin, Wiradjuri, Enkeltochter - und: Schwester ohne Schwester. Als ihr Großvater Albert "Poppy" stirbt, kehrt sie nach zehn Jahren in London nach Prosperous zurück, um an seiner Beerdigung teilzunehmen. Dort, zwischen Massacre Plains und dem Broken Highway, ist sie aufgewachsen. Dort hat sie am Fluss mit ihrer Schwester gespielt, wurde von ihrer Mutter verlassen, und an diesem Ort lebte auch ihr Großvater, der Vermächtnisse und Geheimnisse in sich getragen hat, die August Stück für Stück aufdeckt. Denn an dieser Stelle beginnt für sie eine unaufhaltsame Suche: Nach einer Zugehörigkeit, die über Generationen andauert, nach dem, was ihr Großvater hinterlassen hat, der wahren Geschichte der Zeit und dem Schlüssel, mit dem sie die rote Erde ihres Landes zu retten vermag. Ein Kampf: um den eigenen Boden unter den eigenen Füßen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 25.10.2022

Rezensent Carsten Hueck empfiehlt Tara June Winchs Roman als wütende wie wehmütige Geschichte der Befreiung und Selbstermächtiguung einer jungen Aborigine, die den Spuren ihres Großvaters und seines Lebensprojekts nachgeht, eines Wörterbuchs der Vorfahren. Die Geschichte der Kolonisation bildet zusammen mit der des Wörterbuchs und der der Recherche danach die drei Erzählebenen des Textes, erklärt Hueck, den der "kunstvolle" Wechsel aus subjektiven, emotionalen und kulturgeschichtlichen Passagen im Text verzaubert hat.