Terrorismus in der Bundesrepublik

Medien, Staat und Subkulturen in den 1970er Jahren
Cover: Terrorismus in der Bundesrepublik
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783593380377
Kartoniert, 408 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Klaus Weinhauer, Jörg Requate und Heinz-Gerhard Haupt. Die Kontroverse um die RAF-Ausstellung in Berlin 2005 zeigt, dass die Wunden, die der Terrorismus der 1970er Jahre in unserer Gesellschaft hinterlassen hat, bis heute nicht verheilt sind. Noch ist es zu früh, um schon von einer Historisierung zu sprechen. Die meisten Auseinandersetzungen mit dem Thema sind individueller und biographischer Art. In diesem Band wird der bundesdeutsche Linksterrorismus erstmals aus sozialund kulturhistorischer Perspektive analysiert. Untersucht werden die Subkulturen und Milieus, aus denen der Terrorismus entstanden ist, die staatlichen und institutionellen Reaktionen sowie die öffentliche Beschäftigung mit dem Phänomen. Deutlich wird dabei die zentrale Rolle der Medien, wenn es um die gesellschaftliche Bewertung des Terrorismus und seiner Akteure geht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.04.2007

Rudolf Walther begrüßt diesen Sammelband über den bundesdeutschen Linksterrorismus der 1970er Jahre als Möglichkeit, mehr Sachlichkeit in eine seiner Meinung nach immer noch emotional geführte Debatte zu bringen. Endlich werde nicht eine auf individuelle Personen gestützte Untersuchung vorgelegt, sondern eine Analyse des Terrorismus in Verbindung mit der den staatlichen und medialen Reaktionen darauf versucht, so der Rezensent erfreut. Insbesondere interessant findet er Ansätze, die den Terrorismus mit politisch motivierter Gewalt in anderen europäischen Ländern vergleicht, wie es Donatella della Porta mit dem italienischen Terrorismus unternimmt. Auch hervorhebenswert ist ihm der Beitrag über "linke Anwälte" von Jörg Requate, der zeigt, wie unter der emotionalen Atmosphäre in der Bundesrepublik das Bestreben einsetzte, Anwälte des Linksterrorismus vom Prozess auszuschließen. Alles in allem lobt Walther den Sammelband als erfreulich sachlich und sehr aufschlussreich.
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