Tillie Walden

Auf einem Sonnenstrahl

(Ab 14 Jahre)
Cover: Auf einem Sonnenstrahl
Reprodukt Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783956402425
Kartoniert, 544 Seiten, 29,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Barbara König. Mia ist das neueste Mitglied an Bord eines Raumschiffs, dessen Mannschaft zerfallene Weltraumarchitektur restauriert. Für Mia wird die Gemeinschaft schnell zu einer zweiten Familie, doch die Erinnerungen an ihre Zeit im Internat, als sie sich in die geheimnisvolle neue Schülerin Grace verliebte, lassen sie nicht los. Zusammen macht die Crew sich auf zu einer gefährlichenReise ans Ende der Galaxie…Auf einem Sonnenstrahl ist sowohl queere Coming-of-Age-Story als auch die Geschichte über den Verlust einer großen Liebe. In einem intergalaktischen Abenteuer entführt uns Tillie Walden in eine üppige Fantasiewelt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.08.2021

Rezensent Christian Staas hat selten einen Weltall Comic wie "Auf einem Sonnenstrahl" von der jungen Tillie Walden gesehen. Die Walden hat mit Mitte zwanzig bereits fünf Graphic Novels publiziert, ihre Werke sind von Kunstschaffenden wie Haruki Murakami und Studio Ghibli geprägt, weiß Staas. "Auf einem Sonnenstrahl" folgt der Protagonistin Mia auf eine Reise der Selbsterkundung, die den Rezensenten mit ein paar ungeklärten Fragen zurück lässt, zum Beispiel warum es keine eindeutigen Männer gibt und warum zum Atmen keine Sauerstoffflasche benötigt wird. Doch Waldens Welt findet Staas fabelhaft, enttäuscht werde man nur, wenn man eine "genretypische Gesellschaftsanalyse" erwartet, denn das Politische sei hintergründig. Den Vorwurf eines erzwungenen Diversitätskonzepts möchte Staas der Autorin und ihren dynamischen, geradlinigen Figuren nicht machen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.03.2021

Rezensentin Martina Knoben zeigt sich fasziniert und gerührt von dieser Graphic Novel der jungen Texanerin Tillie Walden. Sie klärt uns auf, dass dies durchaus nicht deren erstes Buch sei, dass sie schon "eine feste Größe" sei und dass ihre lesbisch-queere Fantasie einer rein weiblichen Raumschiffbesatzung, die durchs Weltall fährt und Zerstörtes repariert, eine wunderbar andere Science-Fiction-Welt entwirft. Der Kritikerin gefallen die Farben, die zarten Striche und Punkte, die auf feinfühlige Weise in der Lage sind, ein Verlorenheitsgefühl sowohl im All als auch beim Erwachsenwerden zu vermitteln. Dass die Autorin ihre Frauenwelt "hemmungslos optimistisch" sieht, schreckt die Kritikerin nicht. Vielmehr hat sie den utopischen Entwurf einer anderen Welt sehr genossen, in der unterschiedliche aber sich respektierende Charaktere miteinander leben - die zudem gute Argumente haben für alle, die den Identitäts-Diskurs für übertrieben halten.
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