Wolfgang Schorlau

Kreuzberg Blues

Denglers zehnter Fall
Cover: Kreuzberg Blues
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2020
ISBN 9783462000795
Gebunden, 416 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Denglers zehnter Fall führt ins Herz des gegenwärtigen Kampfs um das Recht auf Wohnen.Georg Dengler fühlt sich in Stuttgart so wohl wie schon lange nicht mehr, und auch mit Olga läuft es besser denn je. Trotz der aufziehenden Corona-Pandemie lässt er sich von ihr überreden, in Berlin zu ermitteln. Der Immobilienhai Sebastian Kröger scheint seine Mieter mit kriminellen Methoden rauszuekeln. Doch Dengler muss erkennen, dass die Sache größer ist, viel größer. Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt: In einem Radius von wenigen hundert Metern vereinen sich in Kreuzberg Plattenbauten, schicke Townhouses, die türkische Community und der Schwarze Block. Ausgerechnet hier will der Bauunternehmer Kröger zwei Häuser "entmieten", den danebenstehenden Kindergarten abreißen und ein neues Townhouse bauen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Die Mieter*innen wehren sich. Eine von ihnen bittet ihre Freundin Olga um Hilfe. Plötzlich stehen sie und Georg Dengler mitten im modernen Berliner Häuserkampf um das Recht auf Wohnen. Dann fällt ein Spekulant vom Dach eines der umkämpften Häuser - und die Lage eskaliert.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2020

Rezensentin Katharina Granzin bemüht sich um eine wohlwollende Lektüre, scheint aber nicht recht warm zu werden mit Wolfgang Schorlaus Kreuzberg-Krimi, in dem ein Stuttgarter Ermittler und seine Hacker-Freundin ungewöhnlich aggressiven Ratten auf der Spur sind. Dabei wähle Schorlau zwar "durchaus realistische" Berliner Orte für seine Handlung und wecke durch archetypische Figuren (wie die des "dauerkiffenden jugendlichen Slackers") bei Berliner Lesern nostalgische Gefühle, lobt Granzin. Insgesamt jedoch fällt ihr der Roman mit seinem heiteren Tonfall, so manchem Kreuzberg-Klischee und dem unwahrscheinlichen Glück des Ermittlerpaares zu "kriminalmärchenhaft" aus.
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